Liebe phonetische Namensvetter und -basen Greiß, Greiss, Greisz, Greihs und Greis,

in der Schreibung des Schlusslauts unseres Namens spiegelt sich die Geschichte und die Problematik der deutschen Schrift und Schreibung. Es gibt uns als Greihs, Greiss, Greisz und Greiß. Greis hat mit dem, was im österreichischen "Greißner" (Krämer) steckt, nichts gemeinsam und hat daher mit unserem Namen wohl ebenso wenig zu tun wie die Stadt Greiz (Vogtland/Thüringen). Unklar ist mir, ob eher die Schreibung ss oder ß "richtig" ist. Als noch die altdeutsche und die Sütterlinsche Schreibschrift sowie die Fraktur-Druckschrift üblich waren, setzte man ein Schluss-ss aus einem langen Binnen-s und einem runden Schluss-s zusammen. Das sieht sowohl in Schreib- als auch in Druckschrift wegen der Ligatur beider Buchstaben einem sz, geschrieben als Ligatur von Lang-s und z, sehr ähnlich.
Wie mein Familienstammbuch ausweist, gab es beim Übergang von altdeutscher bzw. Sütterlin-Schrift in Lateinische Verkehrsschrift (ab 1941/42 als Schreibschrift des Großdeutschen Reiches vorgeschrieben) oft das Missverständnis, beim Lang-s handele es sich um ein (Schleifen-)h, bei dem nur die Schleifen zu eng geschrieben seien. Seitdem gibt es halt auch die Schreibung Greihs (wie zum Beispiel beim Musiker William Greihs).  
Ich nehme an, Greiss ist die "richtigere" von allen Schreibungen.
In den USA gibt es übrigens mehr Leute mit dem Namen Greiss als in Deutschland, wo ungefähr 800 Telefonanschlüsse auf diesen Namen eingetragen sind.
Meine Sippschaft ist mindestens seit Anfang des 19. Jahrhunderts im Holsteinischen beheimatet.

Schauen Sie gelegentlich mal rein bei

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gerhart Dieter Greiß

Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen!


Nachtrag: An die Pressestelle des Kreises Greiß-Gerau