PISA

Mathematische Grundbildung: Mathematik nutzen und anwenden

Das Konzept der mathematischen Grundbildung stellt die realitätsnahen, an der Wirklichkeit orientierten Aspekte in den Vordergrund. Dazu gehört, die Rolle der Mathematik in verschiedenen Lebensbereichen zu verstehen und Sachverhalte unter mathematischen Gesichtspunkten zu beurteilen.

Dabei ist die mathematische Grundbildung durch drei Dimensionen definiert:
* Die unterschiedlichen Typen von Fähigkeiten (Kompetenzklassen),
* die mathematischen Inhalte («big ideas»)
* sowie die realen Situationen, in denen Mathematik angewendet wird.

Auch hier geht es nicht allein um formelhafte Operationen, sondern vor allem auch um die Fähigkeit, mathematische Kompetenzen anwendungsorientiert zu nutzen.
Mathematische Grundbildung ist die Fähigkeit, die Rolle zu erkennen und zu verstehen, welche die Mathematik in der Welt spielt, fundierte mathematische Urteile abzugeben und sich auf eine Weise mit Mathematik zu befassen, die den Anforderungen des gegenwärtigen und künftigen Lebens an einen konstruktiven, engagierten und reflektierenden Bürger entspricht.
Die mathematische Grundbildung stellt das Schwerpunktthema von PISA 2003 dar. Dabei sind drei Dimensionen zu unterscheiden:
• Die erste Dimension der so genannten Kompetenzklassen unterscheidet sich in drei Kategorien. In eine erste Kategorie gehören dabei einfache Berechnungen und Definitionen, wie wir sie häufig in herkömmlichen Mathematiktests finden; eine zweite Kompetenzklasse betrifft die Fähigkeit, mathematische Ideen und Verfahren für das Lösen von Alltagsproblemen einzusetzen; und in einer dritten Gruppe geht es um das Erkennen von mathematischen Aspekten und das eigenständige Formulieren von Problemstellungen.
• Die mathematischen Inhalte (zweite Dimension) werden in erster Linie durch Leitideen («big ideas») bestimmt, welche das mathematische Denken strukturieren. Für PISA werden folgende Leitideen als besonders wichtig erachtet: Veränderung und Wachstum, Raum und Form, Zufall, quantitatives Denken, Ungewissheit, Abhängigkeit und Beziehungen. Diese Inhalte stehen 2003 im Vordergrund. Im Jahre 2000 wurden nur die Konzepte Raum und Form sowie Veränderung und Wachstum berücksichtigt.
• Eine dritte Dimension betrifft die mathematischen Anwendungssituationen. Hier geht es um die Frage, wie Schülerinnen und Schüler mathematische Kenntnisse situationsbezogen anwenden. Dabei stehen private und schulische Situationen im Vordergrund, aber auch einfache wissenschaftliche Fragen oder Probleme des öffentlichen Lebens werden dargestellt.
Der Schwerpunkt liegt somit auf der funktionalen Anwendung von mathematischen Fähigkeiten und weniger auf den Kenntnissen, wie sie durch die traditionelle Schulmathematik definiert werden.
Quelle: Bildungsmonitoring Schweiz. PISA 2000: Synthese und Empfehlungen

Hyperlinks

PISA-Ergebnisse: Bundesländer im Vergleich
PISA-Ergebnisse und -Folgerungen
Bildungsstandards Mathematik
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