Übung
Abfolge der Lernschritte:
Vom Aufbau des Multiplikationsbegriffs bis zum Beherrschen des kleinen Einmaleins
1. Bildung des Begriffs des Multiplizierens (Aufbau der multiplikativen Operation) (Herauslösung aus Sachwirklichkeitsproblemen; Handlungsorientierung im doppelten Sinne).
2. Notation.
3. Durcharbeitung der Operation (operative Übung):
a) Üben des Herauslösens aus Sachwirklichkeitsbezügen / Üben des Einbettens
in Sachwirklichkeitsbezüge;
b) syntaktisch-semantische Durcharbeitung; auch: multiplikative und lineare
Zerlegung von Zahlen21.
4. Beziehungen zwischen Produkten (A·, K·, D·,ñ, gegensinnige Veränderung).
5. Rechenschema(ta).
6. Fertigkeitsübung: Kernaufgaben (Produkte mit 1, 10, 2 und 5 als Faktoren).
(Mitübung der Beziehungen zwischen Einsmaleinssätzen).
7. Auf- und Ausbau der Einsmaleinskenntnisse.
8. Fertigkeitsübung: Automatisierung der Einsmaleinskenntnisse.
Bevor er unter Hinweis auf Zeitmangel die Beteiligung des Mathematikunterrichts an umfassenden Bildungsaufgaben zurückweist oder zurechtstutzt, sollte der Mathematiklehrer die Unterrichtspotentiale freisetzen, die von ökonomisch zweifelhaften Elementen seiner Unterrichtsgestaltung verschüttet sind.
Solche ökonomisch zweifelhaften Elemente der
Unterrichtsgestaltung sind namentlich:
* disziplinierende statt motivierende
Unterrichtsführung
[Die Kinder sollen sich einem lehrer- und anforderungszentrierten
Unterricht anpassen: Sie sollen ihre subjektiven Rahmungen und
Konzepte, die sie an die Behandlung der jeweiligen mathematischen
Themen möglicherweise knüpfen, als irrelevant und
ineffektiv zurückstellen. Sie sollen im Sinne angeleiteten
Denkens „dem Unterricht folgen“, „das
Unterrichtsgeschehen verfolgen“];
* Mangel an Transparenz der thematischen Pragmatik;
* Kargheit der didaktischen Modellierung des mathematischen
Sachverhalts;
* Erzeugung einer passiven Grundhaltung durch unzureichende
Offenheit des Unterrichtskonzepts für eine echte Teilhabe der
Schüler an der thematischen und methodischen
Unterrichtsarbeit;
* am Verständnis der Schüler vorbeigehende
Vollstreckung des Unterrichtskonzepts („was die Schüler
nicht verstanden haben, können sie durch intensives Üben
lernen“);
* ineffektive Übungsformen („Rechenkönige“
ermitteln, „Wanderrechnen“) und mechanismenzentrierte
Übungsinhalte;
* rituelle Abfragen und solistische Anforderungsformen;
* ineffektive Weisen der Abgleichung von Arbeitsergebnissen.