Den gegenwärtigen bildungsreformerischen Prozess beherrscht der Paradigmawechsel von der angebotsorientierten Nachfragebestimmung zur nachfrageorientierten Angebotsbestimmung.
Diese Bewegung lässt sich von erziehungs- und gesellschaftswissenschaftlichen Anfragen und Kritiken nicht beeindrucken, geschweige denn beeinflussen; denn die grundsätzliche Entscheidung scheint für sie ein für alle mal getroffen zu sein: ihre bildungsökonomische Ausríchtung und Steuerung.
Dennoch steht der faktischen Umsetzung der Reformziele eine starke Mauer entgegen: die Schulwirklichkeit. Dort nämlich scheint sich die herrschende inputorientierte Outputanalyse zwecks inputbestimmter Outputkritik nicht umorientieren zu lassen zu einer inputkritischen Outputanalyse zwecks outputbestimmter Inputbestimmung.
Man darf gespannt sein, welchen Ausgang der Spagat zwischen dem sich vollziehenden Wechsel von der nachfragebestimmenden Angebotsorientierung zur angebotsbestimmenden Nachfrageorientierung
und dem auf inputunkritisch-outputanalytischem Standpunkt beharrenden Praxisbein nehmen wird.
Vermutlich wird der schulwirkliche Widerstand in absehbarer Zeit gebrochen:
Bench Mark(et)ing wird die Bildungsanstalten richten. Dessen Instrumente werden bereits
gewetzt: Erfolgserlebnisse eines Schülers können neuerdings neurophysiologisch gemessen
und somit eine weitere objektive Grundlage des Schul-Ranking werden. Am Ende einer mit den
Bildungsmodulnehmern vereinbarten Bildungseinheit werden die Neurohormonalpegel und
enzephalographischen Befunde der Schüler einer Zentralen Bench Marking Agency übermittelt.
Non scholae sed scalae. Nota bene: formatio
res non publica sed privata.
Ara iocet. Gallinae clamant. Vulpor acclamat.
Sophia vela valeque.